Vernissage ­– Rita und Peter Caspari – 08.05.2022

WECHSEL:WIRKUNG

Die Feststellung „Es ist nicht die Aufgabe der Kunst, die Natur zu kopieren, sondern sie auszudrücken“ (Honore`de Balzac, 1799-1850, Philosoph und Schriftsteller) bringt es auf den Punkt und ist hier Grundlage und Ansatz für ein ernsthaftes künstlerisches Handeln. Für den Wuppertaler Künstler Peter Caspary kann und darf es keinesfalls beim „Kunstmachen“ darum gehen, mit pseudoästhetischen Maßstäben das zu interpretieren, was augenscheinlich dann auch nur oberflächlich sein kann. Ihm geht es nicht darum, ein realistisches Abbild der vorgefundenen Formationen anzufertigen, sondern um das Sichtbarmachen von diversen Natur-Phänomenen und deren internen Abläufen. So verändere die Küste etwa ständig ihr Gesicht, Felsen stürzen zurück ins Meer. Andere strukturieren das Festland zu immer neuen geologischen Schichten. Wind und Wetter türmen den Sand auf zu sanften Hügeln und unterschiedlich geformten hohen Dünen. Der innere Fotograf speichere Bild für Bild. Dabei kommt ihm zugute, dass je nach „Speicher-Platz“ vieles schon reduziert und abstrakt vorformuliert sei, während direkt vor Ort die Seherfahrungen intensiver seien und grundlegend das spätere Tun im Atelier prägen. Bei Peter Caspary entstehen Zeichnungen und Skizzen manchmal direkt in der Natur. Kohle erlaube eine differenzierte Darstellung und lasse sich wunderbar modellieren. Die ganze Hand arbeitet. Spontan und unbewusst. Die räumliche Tiefe entstehe durch überlagerte Schraffuren.

„Alles und Nichts ist, wie es ist“, lautet die Herangehensweise der Fotografin Rita Caspary.
So zeigt auch die Natur nur das, was oberflächlich wahrnehmbar ist. Da sind stetig ablaufende Veränderungsprozesse, die allein auch durch physikalische und optische Einflüsse unterschiedliche Bildwelten aufzeigen. Das Tageslicht etwa, wirft je nach dem Stand der Sonne einen entsprechenden Schatten auf die Szene. Dadurch verändern sich bildhafte Raumsituationen zu immer wieder neuen Bild-Varianten. Ausschnitte aus dem Ganzen verstärken den Eindruck der Abstraktion. So zeigen Rita Casparys Fotografien keine Wahrheiten oder irgendeinen Realismus, sondern sollen Anreiz dafür bieten, den Blick für die unscheinbaren Bildwelten in den Dingen zu schärfen.

Peter Caspary
1953 geboren in Wuppertal
1974-1979 Designstudium an der Berischen Universität GHS-Wuppertal bis zum Diplom
1980-1984 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf
1984 Ernennung zum Meisterschüler
1986-1989 Dozent/Lehrauftrag für Zeichnerische Darstellung an der FHS-Dortmund
1992-1995 Dozent/Werkstattleiter für künstlerische Druckgrafik an der Bergischen Universität GHS-Wuppertal
1994 Preis zur Ausstellung “Pina Bausch”, Schauspielhaus, Wuppertal
1995 Internationaler Grafikpreis, Kalenderschau Stuttgart
1999 Goldprize, Inter-Grafik, Osaka, Japan
2012 Gründung der Künstlergruppe 51° Nord
2021 Nominiert von der Stadt Wuppertal für den NRW Kunstpreis „CityArtist2021“
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland
Auch als Musiker (Gitarre, Synthesizer, etc.) in verschiedenen Jazz- und Blues-Formationen tätig sowie literarische Veröffentlichungen u.a. im Nordpark-Verlag, Wuppertal
Internet: petercaspary.de

Rita Caspary
1954 geboren in Bad Homburg
1970-1973 Malerin und Restauratorin Ausbildung in Frankfurt am Main
1974-1978 Designstudium an der Bergischen Universität Wuppertal mit Schwerpunkt Fotografie
1978 Diplom Designerin
1979-1982 Arbeit als Fotografin und Designerin in Düsseldorf.
Seit 1982 Freiberufliche Arbeit als Fotografin
Zahlreiche Ausstellungen in ganz Deutschland.
Internet: www.51gradnord.de

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