Farbobjekte, die wie erstarrt wirken (von Bernadette Brutscheid – WZ 13.03.2025)
Ausstellung „Between Categories“ des Düsseldorfer Malers Frank Hinrichs in der Bandfabrik
„Es ist wohl eine der bedeutendsten Ausstellungen, die wir bisher hier gehabt haben“, findet Erhard Ufermann, Gründer des Kulturzentrums Bandfabrik, das im vergangenen Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen sein Jubiläum feierte. An der Stadtgrenze zwischen Langerfeld und Schwelm gelang hier die Transformation der ehemaligen Fabrik Kettler in ein innovatives Kulturzentrum. Dabei verbindet der Trägerverein „Kultur am Rand“ sein kulturelles Engagement mit einem politischen Anspruch. Momentan ist die Ausstellung „Between Categories“ des Düsseldorfer Malers Frank Hinrichs zu sehen, kuratiert von Andreas Steffens und Matthias Neumann.
In Zusammenarbeit mit dem Philosophen Steffens, der 2024 die Monografie „Farbgedacht. Der Maler Frank Hinrichs” herausbrachte, entstanden Serien zu Themen einer materiellen Ästhetik als Wechselspiel zwischen ästhetischem Denken und bildnerischer Aktion. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aus den Serien „Skripturen“, „Broken Flowers“, „Utopische Körper“, und „Engramme“.
Hinrichs reflektiert als denkender Maler seine Arbeit nicht nur in kunstgeschichtlichen, sondern auch in musikästhetischen und philosophischen Bezügen, die auf seine Malerei einwirken. Die gezeigten Bilder aus „Broken Flowers“ erinnern an Blüten, verwelkte Blätter und Laub. Als visuelle Ereignisse werden hier Farbobjekte gezeigt, die wie im Moment erstarrt, wie festgefroren wirken. Sie sind nicht abstrakt aber auch nicht gegenständlich. Mit zarten Pastelltönen in der Farbgebung wirken sie im kleinen Format von 50 mal 70 Zentimeter, wie auch im großen von 210 mal 160 Zentimeter, das den Titel „Skriptur“ trägt. Sie verlieren nichts von ihrer Intensität, haben gerade in ihrer Zartheit einen starken Ausdruck, geschaffen aus Kunstharz, Steinmehl, Acrylfarbe und Ölfarbe auf Papier.
Auch seine „Engramme“ zeichnet die zarte Farbgebung, oft im grün-gelblichen Ton, aus. Wie verschleierte Landschaften wirken sie, mit Hügeln, Sanddünen Seenlandschaften oder Bergen im Hintergrund. Ein Übergang von abstrakter Formbildung in gegenständlich scheinende Landschaften. Die „Utopischen Körper“ fallen durch ihre Farbintensivität ins Auge. Schimmernd leuchten die Werke, wirken in erster Annäherung wie Stahlplatten. Reliefartig scheinen Erhöhungen und Strukturen darauf. Hinrichs setzt das bildnerische Medium der Malerei in intensiver Gestik ein, bringt Farbobjekte als visuelle Ereignisse hervor. Die Anfänge von Hinrichs waren von der Auseinandersetzung mit der Bildhauerei geprägt, dann setzte sich die Malerei als Zeichen seiner Haltung als philosophischer Künstler angemessenes Medium durch.
Gesprächsabend zum Thema „Denken in Farbe“
Am Donnerstag, 10. April 2025, findet ein Gesprächsabend über die Kunst der Malerei zum Thema „Denken in Farbe“ mit Frank Hinrichs und Andreas Steffens statt. Beginn ist um 19 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 10. Mai zu sehen. Öffnungszeiten: Im Zusammenhang mit Veranstaltungen und nach Vereinbarung mit dem Büro der Bandfabrik oder dem Künstler: frank.hinrichs@gmx.de.
frank-hinrichs-duesseldorf.de